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Sparen für Kinder

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geschrieben von Agnes

Kinder sind toll! Und teuer. 130.000 € kostet ein Kind bis zu seinem 18. Geburtstag laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes. Betreuungskosten kommen noch mal oben drauf. Und Schule, Ausbildung, Studium, Auto und Berufseinstieg wollen später ja auch bezahlt werden. Es macht Sinn, sich also schon früh mit dem Thema Geldanlage für das Kind auseinanderzusetzen. Denn je zeitiger mit dem Sparen begonnen wird, desto höher ist, über die Jahre gerechnet, die Rendite.

Doch welche Art der Geldanlage für das Kind ist die richtige? Keine einfache Frage.

Die Flut der Möglichkeiten, Geld anzulegen, macht nämlich vor allem eins: unentschlossen. Tagesgeldkonto? Aktien? Oder doch die Scheine unterm Kopfkissen verstecken? Und hey, da ist ja so ein süßes Katzenbild, das auch noch angeklickt werden will. Also das mit den Finanzen verdrängen, auf später verschieben? Einmal am Ball zu bleiben und sich richtig mit dem Thema auseinanderzusetzen, kann lohnenswert sein. Denn sind die richtigen Weichen erst gestellt, regelt sich der Rest mehr oder weniger von alleine. Und wer langfristig schlau investiert, hat auch in Zeiten niedriger Zinssätze immer noch gute Chancen, sein Kapital zu vermehren.

Alles Geld auf ein Sparkonto?

Ganz klar: nein. Unsere Eltern hatten es noch leicht: Geld auf’s Sparbuch gepackt, satte 10 Prozent Zinsen drauf, so kam über die Jahre ein stattliches Sümmchen zusammen. Heute sieht das leider anders aus. Dennoch gibt es verschiedene Möglichkeiten, Geld sinnvoll anzulegen und langfristig rentabel zu investieren. Besonders die Fondsanlage bzw. ein Fondssparplan für Kinder ist hier eine gute Option, aber dazu später mehr.

Welche Varianten der Geldanlage für Kinder gibt es?

  • Das Tagesgeld- oder Sparkonto

Es lohnt sich, die Zinsssätze verschiedener Anbieter zu vergleichen. Beide Konten zeichnen sich dadurch aus, dass Du jederzeit auf das Guthaben zugreifen kannst. Der wesentliche Unterschied zwischen Tagesgeld- und Sparkonto besteht darin, dass Letzteres in der Regel einen begrenzten Verfügungsrahmen von 2000 € im Monat hat. An das gesamte Guthaben kommst Du normalerweise erst nach der 3-monatigen Kündigungsfrist. Das Tagesgeldkonto ist also flexibler.

  • Festgeld für Kinder

Hier sind die Zinsen aktuell etwas höher als bei den oben genannten Varianten, da der Anleger nicht ohne Weiteres spontan über das Geld verfügen kann. Du überweist vom Tagesgeldkonto eine Anlagesumme auf das Festgeldkonto, legst Dich auf einen Zeitrahmen für die Geldanlage fest und erhältst (beziehungsweise Dein Kind) nach Ablauf Dein Kapital zuzüglich Zinsen.

  • Bausparvertrag für Kinder

In diesem Fall wird vorab eine Bausparsumme festgelegt, die am Ende einer vereinbarten Laufzeit ausgezahlt werden soll. Dafür wird in regelmäßigen Abständen ein Sparbetrag eingezahlt, der von der Bank zu einem festgesetzten Zinssatz verzinst wird. Dieser ist jedoch niedrig und ob Dein Kind später überhaupt Immobilieneigentum erwerben möchte, ist ja auch fraglich.

  • Juniordepots, ETF- und Aktien-Sparpläne

Wertpapierdepots für Kinder und Jugendliche bieten einige Banken zu besonderen Konditionen an. Die Renditechancen, aber auch die Risiken sind wesentlich höher als bei oben genannten Anlagen für Kinder.

  • Ausbildungsversicherungen/Kinderschutzbriefe

Experten raten von ihnen ab, da sie zu teuer sind und ihre Rendite zu gering ist.

Besonders geeignet, um über lange Sicht eine vergleichsweise hohe Rendite zu erzielen, kann eine Fondsanlage sein. Denn Tagesgeld oder Festgeld allein bieten zwar eine gewisse Sicherheit, damit lassen sich heutzutage aber keine nennenswerten Renditen mehr einfahren. Die Zinsen sind schlichtweg zu niedrig. Das Geld auf dem Girokonto herumliegen zu lassen, ist auch keine gute Idee, denn durch die Inflation verliert Dein Geld noch mehr an Wert als beim Tages- oder Festgeld. Übrigens auch, wenn es unterm Kopfkissen versteckt ist.

Nichts mit dem Geld zu machen ist also auch keine Lösung.

Um eine höhere Rendite zu erzielen, das bedeutet, am Ende des Sparens im Idealfall eine wesentlich höhere Summe zu erhalten als Du eingezahlt hast, kann ein Fondssparplan lohnenswert sein.

Auch das Besparen eines oder mehrerer ETFs (Exchange Traded Funds) ist eine Möglichkeit. Ein ETF ist ein Fonds, der einen Index, zum Beispiel den DAX, abbildet. Er wird nicht von einem Fondsmanager verwaltet, wie das bei aktiv gemanagten Fonds der Fall ist. Ein ETF ist eine so genannte „passive Investition“, die aber ein gewisses Börsen-Grundwissen voraussetzt, um sie tätigen zu können.

ETFs und aktiv gemanagte Fonds sind beide geeignet für Anleger, die nicht in einzelne Aktien investieren möchten, das heißt, die nicht auf eigene Faust an der Börse spekulieren möchten. Um das erfolgreich zu tun, braucht man nämlich fundiertes Börsenwissen – und auch dann ist das Risiko sehr hoch.

Darüber hinaus müsstest Du ständig den Markt beobachten und viel Zeit in Deine Wertpapiergeschäfte investieren. Richtig, dieses Wort mit „Z“, das in Deinem Leben mit den Kids ohnehin schon viel zu selten vorkommt.

Der Vorteil an einem Fondssparplan ist, dass Du Dich nicht in die Materie „Börse“ einarbeiten musst, um Dir Dein sogenanntes Portfolio zusammenzustellen, sondern dass beim Fonds schon eine Auswahl viel versprechender Aktien oder Anleihen zusammengestellt wurde. Du musst nur noch aussuchen, welcher Fonds zu Dir und Deinen Zielen passt

Was ist eine Fondsanlage/Definition?

Bei einer Fondsanlage für Kinder kaufst Du für Dich (oder Deine Kinder) Anteile an Investmentfonds. Ein Expertenteam investiert innerhalb der Fonds das Kapital seiner Anleger in Wertpapiere in Form von Aktien, Geldmarktpapieren oder Anleihen.

Ein Investmentfonds hat gegenüber einzelnen Aktien den Vorteil, dass das darin investierte Kapital breit gestreut wird. Der Fondsmanager investiert ja nicht nur in eine Aktie eines Unternehmens, sondern hält das Risiko durch eine so genannte breite Streuung möglichst gering. Er legt nicht alle Eier in einen Korb.

Im Rahmen eines Fondssparplans kaufst Du regelmäßig mit einem monatlichem Betrag Anteile an einem Fonds und der Fondsmanager investiert in eine Vielzahl von Wertpapieren, die Dir langfristig einen vergleichsweise hohe Rendite bringen sollen. Du kannst einmalig eine Summe anlegen – los geht’s bei 500 Euro – oder monatliche Beträge investieren. Der kleinste Betrag liegt bei 50 Euro. Die Anlage in einem Fondssparplan für Kinder macht durchaus auch mit kleinen Beträgen Sinn!

Woher weiß ich, welcher Fonds für mich der richtige ist?

Fondsanlagen investieren in Aktien, Anleihen, Geldmarkt- und Immobilienwertpapieren. Die Zusammensetzung variiert, je nachdem, wie risikofreudig Du bist. Damit ist natürlich nicht gemeint, ob Du gerne Bungeespringen gehst oder besonders rasant Auto fährst. Die Risikofreude in Bezug auf Anlagen für Dich oder Dein Kind ergibt sich immer aus folgenden Fragen: wie viel Risiko möchte ich einsetzen, um möglicherweise eine höhere Rendite zu erwirtschaften? Brauche ich Sicherheit? Oder kann ich gegebenenfalls einen Verlust verschmerzen? Wie hoch wäre diese Summe, die ich einsetzen könnte, ohne dass ich nachts nicht mehr schlafen kann? Welches Geld brauche ich auf jeden Fall, habe ich genug auf der hohen Kante, für mich und von mir finanziell abhängige Angehörige? Je risikofreudiger Du bist, desto höher könnte das Risikoprofil bei den Fonds gewählt werden. Bist Du eher „sicherheitsorientiert“ empfehlen sich  Fonds, der überwiegend aus sichereren Anleihen besteht. Für welche Variante Du Dich auch entscheidest:

ETF- oder Fondssparpläne können ein Weg sein, um über die Jahre ein hübsches Sümmchen für den Nachwuchs anzusparen. Und wenn sich Deine Situation doch mal ändern sollte, kannst Du Deine Fondsanteile jederzeit zurückgeben.

Wann eine Fondsanlage keine gute Idee ist

Wenn Du zum Beispiel einen Kredit abzahlen musst oder anderweitig verschuldet bist, solltest Du nicht in Fonds oder ETFs investieren. Begleiche erst Deine offenen Posten. Danach legst Du Dir eine „hohe Kante“ an, die, je nach Anzahl der von Dir finanziell Abhängigen, in etwa das Dreifache Deines Monatsgehalts betragen sollte.

Überlege auch, ob auf Euren Haushalt in nächster Zeit größere Ausgaben zukommen. Diese „hohe Kante“ solltest Du auf ein Tagesgeldkonto legen, um jederzeit darüber verfügen zu können. Erst wenn diese beiden Punkte abgehakt sind – Schuldenfreiheit und der Notgroschen – solltest Du mit der Geldanlage für die Kinder oder Dich beginnen. Und dann aber bitte so bald wie möglich!

Unter wessen Namen sollte ich anlegen?

Du bist schuldenfrei und hast einen Notgroschen auf der hohen Kante liegen? Bingo!

Nachdem Du Dich für eine Art der Anlage – zum Beispiel für eine Kombination aus Tagesgeld und Fonds – entschieden hast, stellt sich natürlich die Frage, auf wessen Namen der Sparplan laufen soll: auf Deinen oder den Deiner Kinder? Auch das will gut überlegt sein, denn beides bringt jeweils Vor- und Nachteile mit sich.

Eltern haben die Pflicht zur Vermögenssorge für ihre minderjährigen Kinder bis sie das 18. Lebensjahr erreichen. Das bedeutet allerdings nicht, dass Du über das Geld verfügen kannst, wie Du lustig bist. Du musst es verwalten und nur dann etwas davon abheben, wenn es zum Nutzen der Kinder verwendet wird. Es ist schließlich bereits das Vermögen der Kinder.

Natürlich besteht die Gefahr, dass Dein Nachwuchs das von Dir gesparte Geld mit seinem 18. Geburtstag auf den Kopp haut, sobald er Zugriff auf das Konto hat. Auf der anderen Seite käme er problemlos ans Geld, sollte Dir beispielsweise etwas zustoßen. Aber: bei einem Vermögen von mehr als 7.500 Euro wird der Freibetrag beim BAfög überschritten. Auch das solltest Du im Hinterkopf behalten, denn es ist ja gut möglich, dass Dein Kind künftig studieren möchte. Und: übersteigt das Einkommen Deines Kindes, zum Beispiel durch die Kapitalerträge aus dem finanziellen Polster, monatlich bereits 425 Euro, entfällt der Anspruch auf eine Mitgliedschaft in der Krankenkasse der Eltern.

Ist das Konto unter dem Namen Deines Kindes geführt, kann es allerdings selbst die Steuerfreibeträge geltend machen. Die Zinsen des Ersparten könnten somit – zumindest teilweise – steuerfrei bleiben. Läuft das Konto auf Deinen Namen, musst Du steuerlich für die Erträge aus den Zinseinnahmen aufkommen, klar.

Wenn Du Deinen Kindern später Vermögenswerte (zum Beispiel ein Konto und ein Depot) übertragen möchtest, sind alle zehn Jahre Beträge bis 400.000 Euro im Rahmen einer Schenkung übrigens schenkungsteuerfrei.

Puh. Jetzt weißt Du einigermaßen Bescheid. Du siehst: so kompliziert ist es gar nicht. Falls Dir aber dennoch der Kopf raucht, hier noch mal die wichtigsten Facts zur „Geldanlage Kind“ für’s Langzeitgedächtnis:

  • Erst wenn Du schuldenfrei bist und Geld auf der hohen Kante liegen hast, solltest Du einen Sparplan eröffnen.
  • ETF-Sparpläne und Fondssparpläne eröffnen eine gute Renditechance.
  • Ein Fonds, der eine hohe Risikostreuung aufweist, eignet sich in der Regel besser zur Geldanlage, als einzelne Aktien.
  • Ermittle Deine persönliche Risikobereitschaft, bevor du investierst.
  • Suche Dir ein für Dich und Deine Risikobereitschaft passendes Angebot.
  • Überlege Dir gut, auf wessen Namen Du das Geld anlegen möchtest.
  • Je früher Du anfängst zu sparen, desto höher das Ersparte.
  • Worauf wartest Du noch? Tschakka!

Weiterführende Links:

 

Spart Ihr für Eure Kinder? Falls ja, für welche Variante habt Ihr Euch entschieden? Wir freuen uns auf Eure Kommentare.

 

Über mich

Agnes

Zwillingsmutter (Jungs) + 1 (Tochter), Musik-, Indien- und Lyrikfan. Arbeitsmässig habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und arbeite als Head of Online-Marketing für einen Finanzdienstleister. Falls Du Fragen zum Marketing / SEO für deine Webseite hast, kannst Du mich gerne einfach anschreiben.

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