Zwillinge an Routinen gewöhnen

Jede Mutter und jeder Vater mit Zwillingen hat es nicht leicht. Ist das eine Kind beschäftigt, kommt das andere mit einer Frage oder am besten gleich zwei. Und statt nur auf das eine Kind zu achten, muss man auch noch aufpassen, ob sich die beiden nicht streiten und wenn ja, wer der Verursacher sein könnte. Beide Zwillingskinder gleich zu behandeln, ist sehr schwer, aber notwendig. Denn beide kämpfen sowohl um die Zuneigung der Eltern als auch um die Kontrolle über den Zwilling. Aber das betrifft Geschwisterkinder genauso.

Schlafengehen nach Programm

Um trotz dieser aufreibenden Beanspruchung noch etwas Zeit für sich selbst zu bekommen, sollten Eltern einige Routinen für den Alltag einführen. Im Teenager-Alter funktioniert das nicht mehr gut, aber bis dahin ist es auch für die Kinder von Vorteil, wenn sie sich an einen bestimmten Tagesablauf gewöhnen. Welche Alltagssituationen bieten sich dafür an? Da ist in erster Linie das Schlafengehen. Die Abfolge der Tätigkeiten vor dem Zubettgehen sollte jeden Abend gleich bleiben und nur in Ausnahmesituationen unterbrochen werden.

Der Tag beginnt

Das gleiche gilt für das Aufstehen am Morgen. Wenn auch nicht immer der Wecker klingelt, so sind die Schritte in der Früh doch immer wieder die gleichen. Das gemeinsame Frühstück könnte täglich zu einer Routine (Gewohnheit) werden. Aber auch das gemeinsame Abendessen eignet sich dafür gut, vielleicht sogar noch mehr. Denn dann besteht die Möglichkeit, dass jeder von seinen täglichen Erlebnissen erzählen kann.

Zwillinge abwechselnd bevorzugen

Das aber sind Gemeinsamkeiten und alltägliche Gewohnheiten, die für jede Familie gelten. Speziell für Zwillinge bedeutet das, sich einmal mit diesem Kind vorrangig zu beschäftigen, und das andere Mal mit dem anderen Kind. Sonst bilden sich schnell Frustration, Probleme und sogar Entwicklungsstörungen bei einem Kind aus. Wenn es um Aktivitäten geht, die immer nur einer von beiden tun kann, dann ist an dieser Stelle Abwechslung gefragt. Man kann die Kinder auch mit einbeziehen. Sie merken sich bestimmt, wer das letzte Mal den Abwasch gemacht oder den Müll nach draußen gebracht hat.

zwillinge-routineRoutine auch für Babys

Gerade im Kleinkindalter wird der Grundstein für eine gute Bewältigung des Alltags gelegt. Routine in den ersten Lebenswochen ist für die Kinder nur bedingt wichtig, für die stillende Mutter oder die versorgenden Eltern aber um so mehr. Der Einschnitt in das eigene persönliche Leben durch die Geburt ist bereits so immens, dass die nervlichen Grenzen bei zwei Kindern erst recht schnell erreicht sein können. Deshalb sind dann die Eltern gefragt, einen Tagesablaufplan zu erstellen, an den sie sich auch weitgehend halten. Und Abwechslung ist auch beim Stillen angesagt. Einmal kommt das eine Kind nach rechts, dann das andere. Wird gefüttert, sollte zuerst das eine Kind gefüttert werden und danach das andere. Bei der nächsten Mahlzeit wird gewechselt, am zeitsparensten ist es allerdings, wenn man die Zwillinge gemeinsam stillen kann oder die Flasche gemeinsam gibt. Allerdings fand ich es immer schöner, mich auf ein Baby in dem Moment zu konzentrieren und habe nacheinander gefüttert. In der Klinik werden die Babys ja schon synchronisiert, dass sie eben immer zur gleichen Zeit gefüttert werden.

Mit den Zwillingen planen

Bessere Ergebnisse bei der Planung der täglichen Aufgaben und des Tagesablaufes erzielen die Eltern immer mit den Kindern gemeinsam. Selbst vor der Sprechphase, im Babyalter, lassen sich bereits Angewohnheiten und Wünsche feststellen. Wenn diese in die Planung eingebaut werden können, und sei es auch nur zum Teil, festigt das die Eltern-Kind-Beziehung ungemein und das Kind wird selbst zunehmend Freude an der Tagesgestaltung finden. Abends, beim Essen oder vor dem Einschlafen, können dann alle noch einmal den Tag reflektieren. Gut kommt immer an, wenn die Kinder sagen dürfen, was schön war und was ihnen nicht gefallen hat, was sie „doof“ fanden und was richtig „cool“ war.

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