Natürlich lasse ich mich als Motorradfahrerin nicht vom schlechten Wetter abhalten. Gerade im Herbst und natürlich auch im Winter, gibt es einige Sachen zu beachten, wenn man auf den Straßen unterwegs ist. Da ich bis Ende Oktober jeden Tag knappe 60 Kilometer mit dem Motorrad auf Arbeit gefahren bin, möchte ich euch in diesem Blogbeitrag ein paar Dinge mitteilen, damit ihr von euren Touren stets sicher wieder nach Hause kommt. Folgende Risiken solltet Ihr nie aus den Augen verlieren:
Risiko Nummer 1 – Schlechte Sicht
Mit der Nässe kommen auch schnell schlechte Sichtverhältnisse auf, besonderes in der Früh oder später am Abend. Nebel gehört zu den gefährlichsten Problemen, die euch auf der Straße schnell Ärger machen können. Geht lieber ein wenig vom Gas und fahrt vorsichtig, auch wenn ihr euch in euren Fähigkeiten auf dem Bike sicher seid. Nebel betrifft nämlich nicht nur euch, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer, die einen Motorradfahrer schnell übersehen können.
Risiko Nummer 2 – Kälte
Für mich ist die richtige Kleidung, gerade im Herbst, Gold wert. Besonders in den frühen oder späten Stunden, wenn ich zur Arbeit oder nach Hause fahre, fallen die Temperaturen rasant. Ohne die richtige Kleidung kann das manchmal ein ganz schöner Schock sein, der einem auch mal die Konzentration rauben kann. Gerade diese fehlende Konzentration ist es dann, die häufig zu Unfällen führt. Auch kann die Kälte zu Verkrampfungen führen. Ich empfehle da ganz klar Funktionsbekleidung, dank dem herauszunehmenden Thermofutter kann man sich plötzlichen Temperaturschwankungen schnell anpassen. Oder falls man diese noch nicht hat, kann man sich auch erstmal mit dem sogenannten Zwiebellook behelfen, ich hatte eine Zeitlang einfach immer einen dicken Pulli und eine Strickjacke unter der Motorradjacke, das hat auch schon die gröbste Kälte abgehalten.
Risiko Nummer 3 – schlechte Fahrbahnverhältnisse
Ein großes Problem in den kalten Monaten ist der Raureif am frühen Morgen und später am Abend dann die häufige Feuchtigkeit. Mein Tipp: Bei schlechten Fahrbahnverhältnissen lieber runter vom Gas. Auch Verschmutzung durch fallendes Laub kann die Straße schnell rutschig machen. Die Kälte führt leider auch dazu, dass Schräglagen und starkes Bremsen größere Probleme machen als im Sommer, hier also besser ein wenig vorsichtiger fahren.
Risiko Nummer 4 – Wildwechsel
Wildwechsel ist natürlich ein Problem, dass uns Motorradfahrer im Herbst häufiger Kopfschmerzen bereitet. Wildschweine neigen dazu, spontan über die Straße zu hechten und Hirsche haben Brunftzeit, was sie ebenfalls unberechenbar werden lässt. Allerdings gibt es da natürlich keine perfekte Lösung für. Fahrt vorsichtig, umsichtig, habt ein wenig mehr Abstand zum Vordermann, als ihr es gewohnt seid und achtet besonders in der Nähe von Wäldern und Feldern auf die Fahrbahn.
Risiko Nummer 5 – blendende Sonne
Natürlich ist die Sonne im Herbst besonders schön, bietet sie doch sowohl ein wunderschönes Licht und Wärme, gerade in dieser nassen Jahreszeit. Gleichzeitig gehen von der Herbstsonne auch einige Gefahren aus. Häufig kann die tiefstehende Sonne blenden und wenn man dann auch noch vergessen hat, das Visier sauber zu halten oder wenn es beschädigt ist, ist die Sicht auf der Straße schnell weg. Auch andere Fahrer übersehen mich im Herbst häufig auf der Straße, denn natürlich sind auch Autofahrer von der tiefstehenden Sonne betroffen. Was mir allerdings besonders im Herbst zusätzlich zu schaffen macht, ist das Beschlagen der Brille und zuätzlich des Visiers, bei humanen Temperaturen kann man das Visier ja einen Spalt offen lassen, allerdings wird es doch recht schnell unangenehm, hab mich allerdings belesen, was man dagegen tun kann.
Tipps die bei beschlagenem Visier helfen:
- Gleich einen richtig guten Helm kaufen, dann besteht das Problem von Anfang an nicht
- Nachträglich ein Pinlock-Visier einbauen lassen, funktioniert dann wie eine Doppelverglasung, leider nicht für jeden Helm verfügbar
- Visier mit Kernseife einreiben, verhindert das Beschlagen, klingt zwar verrückt, klappt aber wirklich, kommt aber zu einer leichten Sichttrübung
- Antibeschlag Sprays sind nicht empfehlenswert, wenn sie überhaupt helfen, dann nur für einen relativ kurzen Zeitrahmen
Risiko Nummer 6 – Technische Mängel am Bike
Besonders im Herbst ist es wichtig, dass das Bike sauber läuft. Ich empfehle da ganz klar, sich einen Nachmittag frei zu nehmen und ein Check-Up zu machen. Sind die Reifen noch in Ordnung? Stimmt mit der Batterie alles? Ist die Federung okay? Man kann auf den Straßen noch so vorsichtig sein, wenn das Bike nicht in Ordnung ist, kann die Fahrt schnell ein böses Ende nehmen. Darum lieber die Zeit nehmen und alles überprüfen bzw. überprüfen lassen, wenn man selber (wie ich auch) keine zu große Ahnung davon hat.
Risiko Nummer 7 – Kalte Straßen, kalte Reifen
Durch die Kälte werden eure Reifen sehr viel weniger Grip auf der Straße haben, als ihr es gewohnt seid. Auch hier gilt, wie bereits zuvor erwähnt, dass man mit ein bisschen weniger Tempo bedeutend sicherer auf der Straße unterwegs ist. Bremswege werden länger, erst recht in Kombination mit schlechten Fahrbahnverhältnissen, die unter Nummer 3 bereits erwähnt wurden. Haltet euer Bike ruhig und verzichtet auf gewagte Manöver.
Pro-Tipps für den Herbst und Winter
Gerade der Herbst ist die Jahreszeit, in der ich die Landschaft am schönsten finde. Das herrliche Licht und die tollen Farben machen jede Fahrt mit dem Bike zu einem Erlebnis. Auch ist der Herbst eine tolle Gelegenheit, typische Herbstfeste in der Nachbarschaft zu besuchen. Einfach mal im Internet nachgucken, ich bin mir sicher, dass in eurer Nähe Events zu finden sind. Und das Beste: Viele werden das windige Wetter und die Kälte scheuen, also kein Gedränge auf Festen, Veranstaltungen oder bei Besuchen eines Freizeitparks!
Mein Fazit
Der Herbst ist eine tolle Jahreszeit für uns Motorradfahrer. Die Landschaft lädt zum erforschen ein, wenn man sich auf das windige und oft nasse Wetter vorbereitet hat. Ein Check-Up, irgendwann zu Anfang des Herbsts, ist in meinen Augen wichtig, um Unfällen vorzubeugen. Auch ist die richtige Kleidung, ganz besonders, wenn der Winter einbricht, ihr Geld garantiert wert. Geht ein wenig vom Gas runter, seid vorsichtiger in den Kurven und achtet auf die Beschaffenheit der Straßenverhältnisse, dann kann euch auch in den stürmischen Jahreszeiten auf der Straße nichts mehr überraschen.