Stammzellen aus dem Nabelschnurblut – Nutzen und Chancen

Neben Stammzellen aus dem Knochenmark und anderen Organen werden die Vertreter aus dem Nabelschnurblut gerne als „Alleskönner-Zellen“ bezeichnet. Entscheiden sich Eltern bei der Geburt ihres Kindes für die Einlagerung von Stammzellen aus dem Blut der Nabelschnur, können diese im späteren Bedarfsfall für den eigenen Nachwuchs wertvoll sein. Die Medizin forscht seit Jahren an der Verwendung derartiger Zellen im Kampf gegen Krankheiten wie Krebs, Parkinson oder Leukämie. Neben der Einlagerung für den Eigenbedarf können die Zellen gespendet werden. Einige Stammzellbanken bieten darüber hinaus die Möglichkeit, sowohl die Option zum Spenden offenzuhalten als auch für den Bedarfsfall vorzusorgen.

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Welchen Nutzen haben Stammzellen aus Nabelschnurblut?

nabelschnurblutStammzellen aus Nabenschnurblut sind flexibel und undifferenziert. Das bedeutet, dass sie sich in verschiedene Zelltypen verwandeln können und sich damit Organe oder Gewebe ausbilden lässt. Die Chancen für die medizinische Forschung sind markant. Anders als bei der Forschung mit embryonalen Stammzellen bestehen keinerlei moralische oder ethische Bedenken. Die Entnahme von Stammzellen aus der Nabelschnur ist für Mutter und Kind völlig schmerzfrei, weil sie erst nach der Abnabelung stattfindet. Damit grenzt sich die Gewinnung auch von den Stammzellen aus Knochenmark und sonstigen Organen ab. Dort entstehen für den Patienten Risiken. Eltern, die auf die Entnahme von Stammzellen aus der Nabelschnur nicht verzichten möchten, sollten sich rechtzeitig vor Geburt beim Krankhaus über die Möglichkeiten informieren. Denn nicht in jedem Krankenhaus wird dieser Service angeboten.
Die tatsächlichen Einsatzmöglichkeiten und das Therapiepotenzial mit Stammzellen aus Nabelschnurblut können momentan nicht eindeutig bestätigt werden. Trotz dieser Tatsache ist die Hoffnung in Gesellschaft und Medizin groß. Eine zunehmende Anzahl Eltern vertraut auf die möglichen Chancen und entscheidet sich bewusst für die Einlagerung der Stammzellen. Sollte es jemals zum Eigenbedarf kommen und der Nachwuchs die Stammzellen zur Heilung von Krankheiten beziehungsweise zur Regeneration benötigen, stehen die körpereigenen Zellen sofort zur Verfügung. Unangenehme Verzögerungen, wie sie von öffentlichen Spendenlisten bekannt sind, müssen nicht in Kauf genommen werden. Dies kann im Ernstfall über Leben und Tot entscheiden. Eine derartige Einlagerung ist in öffentlichen oder privaten Stammzellbanken realisierbar. Die Kosten zur privaten Einlagerung unterscheiden sich teilweise erheblich, daher lohnt ein rechtzeitiger Vergleich von Kosten und Leistungen..

Stammzellen für den Eigenbedarf und als Spende

spendeAlternativ zur Einlagerung von Stammzellen haben Eltern die Möglichkeit zum Spenden. Damit kann beispielsweise das Leben vieler Krebspatienten gerettet werden. Nachdem die Zellen entnommen wurden, werden sie in öffentlich zugänglichen Nabelschnurblutbanken eingelagert. Sollten diese für einen erkrankten Menschen in Frage kommen, werden die Stammzellen für den Empfänger zu Heilzwecken eingesetzt. Der Anspruch auf die körpereigenen Stammzellen für den Nachwuchs geht dabei allerdings verloren. Sollte das Kind die Stammzellen irgendwann selbst benötigen, müssen die Eltern den üblichen Weg über öffentliche Spenderkarteien wählen und warten wie jeder andere auch. Um Spende und Vorsorge für den Eigenbedarf sinnvoll zu verbinden, haben private Stammzellbanken Lösungen entwickelt:   Die Stammzellbank Vita 34 beispielsweise bietet mit der VitaPlusSpende die Möglichkeit eine Stammzell-Spende oder –Einlagerung vorzunehmen, ohne sich dabei vorab für eines von beidem entscheiden zu müssen. Beide Optionen bleiben bestehen. Nach der Prüfung zur Spenden-Eignung der Stammzellen „werden die Daten anonymisiert über das Stammzellregister auf www.stemcellsearch.org weltweit für eine Stammzell-Suche zur Verfügung gestellt.“, heißt es auf der Internetpräsenz des Unternehmens. Weiter wird erläutert: „Benötigt ein Patient diese Stammzellen, fragt der behandelnde Arzt bei uns an. Erst wenn Sie der Abgabe des Nabelschnurbluts schriftlich zustimmen, führen wir weitere Voruntersuchungen durch und geben das Nabelschnurblut zur Behandlung ab.“ Sollte es zur Spende kommen, erhalten Eltern die bis zu diesem Zeitpunkt gezahlten Kosten für die Einlagerung zurück. Das Stammzellregister StemCellSearch ist frei zugänglich und kostenfrei einsehbar.

In der Sendung Lokalzeit aus Düsseldorf wurde vor wenigen Monaten über die allgemeine Spendenlösung berichtet. Dr. Percy Balan von der Frauenklinik Düsseldorf betont dabei die Bedeutung der Aufklärung von werdenden Eltern.

Eine weitere Möglichkeit zum Spenden der Stammzellen besteht bei universitären Einrichtungen, Stammzellregistern und privaten Nabelschnurblutbanken: Die Stammzellen lassen sich dort kostenlos zu Forschungszwecken zur Verfügung stellen. Damit wird die Entwicklung neuer Therapieformen gefördert.

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