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Jetzt reicht’s! – Schluss mit Body-Shaming während der Schwangerschaft und nach der Geburt

Photo by Kat Jayne from Pexels
geschrieben von Agnes

In einem Punkt sind sich wohl alle Mütter einig: Kinder bekommen ist alles andere als leicht, und das in vielerlei Hinsicht. Vor allem für uns Frauen ist das ein einschneidendes Erlebnis, denn nicht nur das Leben verändert sich. Auch unser Körper passt sich dem Mutterwerden und Mutter-Dasein an. Nur wenigen Frauen ist es vergönnt, eine Schwangerschaft ohne bleibende Zeichen zu überstehen und im Anschluss an die Geburt zu ihrem gewohnten Äußeren zurückzukehren. Bei Müttern von Zwillingen hinterlässt eine Schwangerschaft oft noch deutlicher ihre Spuren. Nicht genug, dass man sich selbst schon für seinen Körper schämt, müssen wir uns nicht selten verletzende Worte von unseren Mitmenschen anhören.

  • „Bist du sicher, dass da nur Zwillinge drin sind und keine Fünflinge?“
  • „Bist du sicher, dass es nicht doch mehr werden könnten?“
  • „Mein Bauch ist aber viel kleiner als deiner“
  • „Als ich so weit war wie du, war ich nicht so dick und aufgerissen“

Aber wer erlaubt es den Menschen, so über jemanden zu urteilen? Wer gibt ihnen das Recht, Scham in Frauen zu wecken, die Wundervolles vollbracht haben?

©pixabay/AnnaMorais

Vor allem Dank solcher Sprüche kommt es heutzutage immer häufiger zu Body-Shaming. Frauen schämen sich für ihren Körper, der ihnen immer häufiger wie entstellt erscheint. Schwangerschaftsstreifen, schlaffe Haut, ein paar Kilo mehr als sonst auf den Hüften, und die Brust ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Und wenn uns dann auch noch vorgeschrieben wird, wie man auch als Mutter auszusehen hat, verlieren wir sämtliches Selbstwertgefühl. Die Medien tun ihr Übriges. In Zeitschriften und im Fernsehen werden Stars gezeigt, die nur drei Tage nach der Geburt wieder aussehen wie Miss Germany. Sicher ein Traum vieler Mütter, jedoch wissen nahezu alle Frauen, die bereits eine Schwangerschaft oder Geburt hinter sich haben, dass es nahezu unmöglich ist, hinterher zu auszusehen, als wäre nichts gewesen. Und das ist auch nicht schlimm, denn jeder Körper ist schön, so, wie er ist.

Was ist Body-Shaming?

Body-Shaming fängt häufig schon im Kindes- oder Jugendalter an und ist nicht ausschließlich auf (werdende) Mütter beschränkt. Die Mehrheit der Menschen ist mit ihrem Körper nicht zufrieden. Zu dick, zu dünn, zu schlaff, zu wenig Kurven oder in den eigenen Augen völlig falsch oder unvorteilhaft proportioniert. Menschen verstecken sich und ihren Körper, meiden die Öffentlichkeit und fallen auch vereinzelt in Depressionen.

Wie kommt es zu Body-Shaming unter Frauen/Müttern?

Gerade Frauen achten gerne auf ihr Äußeres. Manchmal kann das Aussehen unter Frauen zu einem echten Machtkampf werden. Eine Vielzahl der Frauen achtet auf ihr Äußeres: saubere und ordentliche Kleidung, makelloses Make-up, manikürte Fingernägel und vor allem eine sportlche Figur. Wird eine Frau schwanger, tut sie ihr Bestmögliches, um ihren Körper vor den Strapazen zu schützen. Der Bauch wird eingeschmiert und geölt, um Risse zu vermeiden, die Haut wird weich und geschmeidig gehalten und nach der Geburt geht es direkt zum Rückbildungskurs, Yoga oder Pilates inklusive. Mütter vergleichen sich gerne mit anderen Müttern und versuchen so, selbst besser dazustehen. „Mein Bauch war aber nicht so dick“, „Ich habe viel weniger Schwangerschaftsstreifen als du“, „Ich hatte nach einer Woche schon wieder Kleidergröße 34“; all diese Feststellungen tragen offensichtlich zu einem höheren Selbstwertgefühl bei. Dass solche Worte für andere jedoch verletzend sind, wird dabei nicht beachtet.

Photo by Kat Jayne from Pexels

Welche Macht haben die Medien?

Die Medien werden in unserer Welt immer wichtiger. Früher waren es die Modezeitschriften und Werbeplakate an den Bushaltestellen, heute sind es die Social Media Webseiten, die glauben uns vorschreiben zu müssen, wie wir auszusehen haben. Immer mehr lassen wir uns von außen beeinflussen und vergessen dabei unsere eigenen Ansichten und Werte. Zudem wird uns mit teilweise recht teuren Produkten ein schöneres Aussehen versprochen und klammern uns nicht selten an diese letzte Hoffnung auf einen tollen Körper. Was viele dabei vergessen: Das Wundermittel für einen derart perfekten Körper, wie man ihn zu Werbezwecken findet, lautet Photoshop.

Was können die Folgen von Body-Shaming sein?

Die Folgen von Body-Shaming können verheerend sein. Es mag durchaus Mütter geben, die sich von der Meinung anderer nicht beeindrucken lassen. Dennoch streben viele Frauen danach, attraktiv zu sein. Allerdings lässt sich ein perfekter Model-Körper nicht erzwingen, und so kommt es nicht selten vor, dass Frauen, die sich für ihren Körper schämen, in Depressionen verfallen. Sie finden keine Schönheit mehr an sich selbst oder an ihrer Umgebung und ihren Mitmenschen, alles wirkt trist und schlecht, obwohl es das gar nicht ist. Die Wahrnehmung wird gestört, häufig sind solche Menschen auch dauerhaft unglücklich und finden kaum noch Freude im Leben. Body-Shaming schlägt nicht zaghaft auf die Psyche, und die Fälle häufen sich stetig.

©pixabay/satyatiwari

Was können wir selbst gegen Body-Shaming tun?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Body-Shaming zu bekämpfen oder ihn gar nicht erst aufkommen zu lassen. Wichtig ist, dass man sich nicht von außen beeinflussen lässt. Man muss sich immer vor Augen halten, dass niemand perfekt ist, nur weil er auf dem Cover eines Schönheitsmagazins zu sehen ist. Lerne, deinen Körper zu akzeptieren, ganz gleich, wie viele Schwangerschaften und Geburten dein Körper schon durchgemacht hat. Lerne, dich und deinen Körper zu lieben und dich nicht von künstlichen Schönheitsidealen täuschen zu lassen. Dein Körper gehört zur Entstehung deiner Kinder, er war einmal ihr Zuhause, und gerade deshalb ist dein Körper schlichtweg perfekt. Du wirst geliebt, und deshalb ist es dein gutes Recht, dich auch selbst zu lieben. Halte dir nicht ständig die Makel vor Augen; sieh dir beim Blick in den Spiegel die positiven Dinge an. War es nicht schön, als deine Kinder noch in deinem Bauch waren und sie von innen ständig gegen deine Haut gedrückt haben? Ist es daher nicht umso schöner, sichtbare Erinnerungen an diese Zeit zu haben? Denke immer daran, dass diejenigen, die am häufigsten von sogenannter Schönheit sprechen, meist am wenigsten wissen, was Schönheit überhaupt bedeutet.

Wir sind alle ganz besondere und wundervolle Menschen, jeder auf seine Art und Weise. Wir sind individuelle Geschöpfe mit eigenem Geschmack und eigenen Interessen, und so kann jeder selbst schön finden, was er für schön hält.

Gib Body-Shaming keine Chance und wandle die negative Selbstansicht in Body-Positivity; sieh deinen Körper als etwas Wundervolles und Einzigartiges an, und zwar genau so, wie er ist und nicht, wie andere ihn gerne haben möchten.

Dein Körper ist perfekt. Du bist perfekt.

Weitere Infos zu Body-Positivity findest du zum Beispiel hier:

Habt Ihr selber Blogbeiträge zu diesem Thema? Dann fügt sie gerne über die Kommentarfunktion hinzu.

 

Über mich

Agnes

Zwillingsmutter (Jungs) + 1 (Tochter), Musik-, Indien- und Lyrikfan. Arbeitsmässig habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und arbeite als Head of Online-Marketing für einen Finanzdienstleister. Falls Du Fragen zum Marketing / SEO für deine Webseite hast, kannst Du mich gerne einfach anschreiben.