Schließlich versinnbildlicht dieser Bundesstaat für viele Menschen nicht von ungefähr genau das, was Indien ausmacht. Doch was verbirgt sich genau hinter dieser Vorstellung und warum übt Rajasthan auf Reisende einen so unwiderstehlichen Reiz aus?
Rajasthan im Diskurs
Der Bundesstaat Rajasthan ist mit seinen rauschenden Festen, seinen märchenhaften, bunten Städten und Palästen, einzigartigen und prunkvollen Kunstschätzen sowie seiner reichen, sagenumwobenen Geschichte zweifellos ein Ort für Romantiker. Die gigantische goldene Sandfestung in Jaisalmer, die blaue Stadt Jodhpur und das mystische, am heiligen See gelegene Pushkar ziehen BesucherInnen mit einem Ambiente aus 1001er Nacht in ihren Bann. Hier scheint man auf relativ kleiner komprimierter Fläche wirklich alles zu finden, was Indien zu bieten hat. Von warmherzigen, lebensfrohen Menschen über glitzernde Kamele, seltene Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum und tiefgründige Musik bis hin zu exotischen kulinarischen Delikatessen ist hier gewiss für jeden erdenklichen Geschmack etwas dabei. Landschaftlich wird Rajasthan im Nordwesten von der großen Wüste Thar sowie der hügeligen Region im Südosten bestimmt. Den höchsten Punkt und damit auch das angenehmste Klima erreicht man auf dem Berg Abu. Galt Rajasthan in der Vergangenheit oftmals als Geheimtipp für diejenigen, die sich nach Ruhe und Abgeschiedenheit sehnen, so konnten sich die Einheimischen auch hier den Vorteilen von Fortschritt und Entwicklung nicht entziehen. Entsprechend haben sich einstmals eher beschauliche Orte, darunter die Hauptstadt Jaipur, in rasender Geschwindigkeit in moderne und hektische Metropolen verwandelt, welche ihrem Pendant in anderen indischen Bundesstaaten in Nichts nachstehen.
Rajasthan als Reisedestination
Dies heißt jedoch nicht, dass Rajasthan als Urlaubsregion seinen unvergesslichen Charme verloren hat. Denn trotz der modernen Strömungen ist auch hier immer noch jene Ursprünglichkeit zu finden, welche ganz Indien so eigen ist. Diese äußert sich nicht zuletzt in den zahlreichen, für BesucherInnen so fremdartig anmutenden Bräuchen und Ritualen, welche zumeist der Verehrung einzelner Gottheiten dienen. Die beste Reisezeit liegt zweifellos zwischen den Monaten Oktober und März, da die während der restlichen Monate herrschende unerträgliche Hitze das Reisen zu einer Qual machen kann. Im November sollte man sich keinesfalls das größte Festival des Bundesstaates, die „Pushkar Camel Fair“, entgehen lassen, welche neben der Hauptattraktion in Form unzähliger Kamele zahlreiche Händler, Touristen und Pilger anlockt. Auch das im Dezember auf dem Berg Abu stattfindende Winterfestival vermittelt einen authentischen Einblick in die für diese Region typischen Volkstänze sowie Musikrichtungen. Ein Abenteuer der ganz besonderen Art bietet natürlich ein Ausflug zu Kamel in die weite Wüstenebene. Idealerweise umfasst dieser mindestens eine Nacht unter Nomaden, in der man nicht nur das Lebensgefühl seiner Gastgeber direkt nachempfinden kann, sondern von der man auch unvergessliche, um nicht zu sagen, übernatürliche Eindrücke von dem in der weiten Sandebene besonders intensiv leuchtenden Sternenhimmel mit nach Hause nimmt.